Funktionsweise

Beim plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand oder bei Bewusstlosigkeit ist eine schnelle, professionelle, medizinische Hilfe oft lebensentscheidend für den in Not geratenen Menschen. Über ein zusätzliches Smartphone-basiertes Alarmierungssystem kann die Leitstelle Brandenburg zeitgleich zu den Rettungskräften, einen sich möglicherweise zufällig in unmittelbarer Einsatznähe befindlichen – medizinisch qualifizierten – Ersthelfer aufspüren und hinzualarmieren.

Dieser Ersthelfer, kann zum Beispiel eine Krankenschwester, ein Pfleger, ein Sanitätshelfer, Rettungssanitäter, ein Rettungsassistent oder Notfallsanitäter bzw. (Not-)Arzt sein und unmittelbar qualifizierte Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten – bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Diese wenigen Minuten können die entscheidenden Minuten für das Überleben des Patienten sein.

In den offiziellen Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) zur kardiopulmonalen Reanimation (CPR) wird der Einsatz „intelligenter Alarmierungssysteme für Ersthelfer“ ausdrücklich empfohlen.

Wie helfen die Ersthelfer konkret?

Geht ein Notruf in einer Regionalleitstelle des Landes Brandenburg ein, bei dem ein Herz-Kreislauf-Stillstand oder eine bewusstlose Person gemeldet wird, wird parallel -nach entsprechender Prüfung durch den Disponenten -ein Alarm an das KATRETTER-System übertragen. Durch das System erfolgt nun zuerst eine GPS-Abfrage zur Ortung von einem oder mehreren qualifizierten Ersthelfern in der Nähe des Notfallortes. Dabei ist es unerheblich in welchem Regionalleitstellenbereich die Registrierung des KATRETTERS erfolgte.

Nimmt der alarmierte Ersthelfer den Einsatz auf seinem Smartphone an, wird er über die App zum Einsatzort navigiert. Zusätzlich erhält er weitere für ihn relevante Einsatzdaten. Mit den Angaben auf seinem Smartphone kann er sich jederzeit als zu diesem Einsatz alarmierter Ersthelfer ausweisen. Ggf. wird ein weiterer alarmierter Retter zeitgleich zu einem sich in der Nähe befindlichen AED (automatisierter externer Defibrillator) dirigiert und bringt diesen mit zum Einsatzort (z.Z. noch in Vorbereitung befindliche Systemoption).

Durch seine räumliche Nähe zur Notfalladresse erreicht der Ersthelfer den Patienten im Idealfall viel schneller als der Rettungsdienst und kann bereits mit lebenserhaltenden Maßnahmen (Herzdruckmassage!) beginnen. Schließlich gilt die Regel „Time is brain“, denn die Überlebenschance des Patienten steigt durch einen schnelleren Beginn der medizinischen Behandlung drastisch.