B: Gebäude-Groß wird zu H: MANV-Mittel

Pressemitteilung vom 26.02.2023

Feuerwehrmänner und ihre Fahrzeuge vor einem Haus.
Zwei Feuerwehrleute mit Pressluftatmer machen sich für den Innenangriff fertig.
Zwei Feuerwehrleute mit Pressluftatmer laufen zum Innenangriff.
Viele Notarztfahrzeuge und Rettungswagen stehen zusammen. Davor sind parkende Autos.
Zwei Notarztfahrzeuge auf Anfahrt zur Dreifelderhalle.
Der Einsatzleiter steht vor dem Haus und erklärt seinen Kollegen die Lage.

Ort: Franz-Ziegler-Straße

Datum: 26.02.2023

Uhrzeit: 12:08 Uhr

Rettung über die Drehleiter für insgesamt 26 Mieter

Eine Bürgerin wählte den Notruf, da sie einen Heimrauchmelder aus der Nachbarwohnung hörte und Brandgeruch wahrnahm. Die Mitarbeiter der Regionalleitstelle alarmierten sofort den Löschzug.

Kurz nach Ankunft war klar, dass das Gebäude geräumt werden musste und es galt die Menschenrettung einzuleiten. Personen und auch Tiere wurden über die Drehleiter aus ihren Wohnungen gerettet, da das Treppenhaus zu stark verraucht und nicht nutzbar war.

Aufgrund der Anzahl der geretteten Personen wurde der Einsatz gegen 12:35 Uhr als ein MANV-Mittel eingestuft. Das bedeutet ein Massenanfall von Verletzten (MANV) und bezeichnet eine Situation, bei der eine große Zahl von Betroffenen versorgt werden muss. Der MANV wird in Abhängigkeit der Anzahl der maximal zu versorgenden Patientinnen und Patienten in sogenannte MANV Stufen eingeteilt. Diese sind im Land Brandenburg einheitlich (klein, mittel, groß) Sofort wurden also weitere Kräfte nachgefordert und zeitgleich der Löschangriff vorbereitet.

Ein Angriffstrupp unter Pressluftatmern ging mit einem C-Rohr zur Brandbekämpfung vor. In der Brandwohnung selbst waren keine Personen mehr, der Rauch stand wie eine Wand und es gab so gut wie keine Sicht. Die Kollegen führten eine Zwangslüftung durch, indem sie unter anderem auch die Wohnungstür aushängten. Zwischenzeitlich ließ der Einsatzleiter über die Regionalleitstelle eine Wachbesetzung für den Grundschutz der Stadt organisieren. Diese forderte die Freiwillige Feuerwehr Göttin an. Weitere Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Brandenburg, Klein Kreutz, Schmerzke und Gollwitz wurden alarmiert um zu unterstützen.

Es folgte ein Großaufgebot an Rettungskräften aus der Stadt Brandenburg, dem Landkreis Potsdam-Mittelmark, Potsdam und dem Havelland. Unterstützt wurden wir auch durch die Polizei, die weiträumig absperrte, so dass wir ungehindert unserer Arbeit nachgehen konnten. Weiterhin kamen die Schnelleinsatzgruppe Betreuung (SEG-Betreuung) der Johanniter der Stadt Brandenburg und die Schnelleinsatzeinheit Sanität (SEE-San) des DRK aus der Stadt Brandenburg zum Einsatz. Auch die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger der neugegründeten Einheit aus der Stadt Brandenburg waren rasch vor Ort und wurden durch die Kollegen aus Potsdam - Mittelmark unterstützt. Der Leitende Notarzt und drei Kollegen aus der Gruppe des organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgLRD) koordinierten die medizinischen Maßnahmen. Insgesamt wurden 26 Personen gerettet, gesichtet und medizinisch versorgt. Erneut bewährten sich die auf den Notarzteinsatzfahrzeugen mitgeführten Messgeräte um den Kohlenmonoxidgehalt der aus dem Brandhaus geretteten Personen noch vor Ort bestimmen zu können. Bis auf zwei Mieter, die mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus kamen, blieben alle unverletzt und wurden

in der von der SEG-Betreuung betriebenen Betreuungsstelle in der Dreifelderhalle im Wiesenweg betreut und mit Essen und Getränken versorgt. Durch die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger wurden viele stützende Gespräche geführt, da den Bewohnern doch der Schreck in den Knochen steckte. Gegen 13:20 Uhr erfolgte die Meldung Feuer aus und das Gebäude wurde zusammen mit der Polizei gesichtet.

Leider haben zwei Katzen und ein Hund das Feuer nicht überlebt. Bis auf drei Wohnungen, waren alle bewohnbar und die Mieter konnten am Nachmittag zurück in ihre Wohnungen. Für die Bewohner der drei Wohnungen, die nicht mehr bewohnbar waren, konnte für eine entsprechende Unterbringung gesorgt werden.

Gegen 16:00 Uhr war der Einsatz mit insgesamt ca. 55 im Einsatz befindlichen Personen beendet. Wir bedanken uns bei allen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung an der Einsatzstelle. Ihre Einsatzbereitschaft war vorbildlich und hat dafür gesorgt, dass alles reibungslos lief.

Eingesetzte Technik: BF: ELW, DLK, HLF, TLF, LF, RW

FF Brandenburg: LF, 2xTLF

FF Gollwitz: MTF

FF Schmerzke: MTF

Rettungsdienst: BRB: 2 x NEF, 5 RTW

PM: 1 x NEF, 3 x RTW

HVL: 1 NEF

P: 1 NEF

Katastrophenschutz: SEG-Betreuung/Versorgung (Johanniter)

SEE-Sanität (DRK)

Seelsorge: Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger Stadt Brandenburg und PM

Anwesend: Polizei, Presse

Bilder: Mit freundlicher Genehmigung von Meetingpoint Brandenburg